Schulplatzgeschichten in Neuruppin
Mit Narrativen Stadt gestalten
Projektart: Transformatives Forschungsprojekt
Projektzeitraum: 2022-2023
Beteiligte Kakteen: Julia Shapiro
Kooperation: Stadt Neuruppin
Gefördert von: Robert-Bosch-Stiftung
„In komplexen Veränderungsprozessen ist es notwendig, verschiedene Formen des Wissens und unterschiedliche Perspektiven kreativ aufeinander zu beziehen. Rein instrumentelle und analytische Vernunft stößt hier an die Grenzen. Die Große Transformation ist vielmehr auf Erzählungen und auch auf Experimente angewiesen, um ihre Wege zu finden.“ Schneidewind in Die Große Transformation, 2018 (39).
Ziel des transformativen Forschungsprojektes war es herauszufinden, welche Möglichkeiten Geschichten und Narrative bieten, einen Stadtraum zu erkunden und dabei gleichzeitig gestaltend vor Ort tätig zu sein. Dazu wurde in Kooperation mit der Stadt Neuruppin und den vielen engagierten Akteur:innen vor Ort eine Intervention für den zentralen Platz der Stadt entwickelt und im Sommer 2022 durchgeführt. Für sechs Wochen wurde auf die Mitte des Schulplatzes eine kleine drehbare Holzbühne aufgestellt, dazu gab es die Aufforderung: „Erzähl mir eine Geschichte zum Schulplatz!“ Die über 250 gesammelten Geschichten wurden anschließend thematisch gebündelt bevor es in die zweite Phase ging. In öffentlichen Lesungen wurden sich die Geschichten gegenseitig vorgelesen und unter meiner Moderation diskutiert. Dabei zeigte sich, dass das Geschichtenerzählen ein sehr niedrigschwelliges Mitmachformat darstellt, bei dem die Beteiligten gerne dabei waren. Die Methode bietet aber auch andere Vorteile: So waren Geschichten eine gute Möglichkeit die eigene Perspektive auf einen Stadtraum zu zeigen – und damit auch Perspektiven der anderen zu verändern. Das führte dazu, dass schnell neue Ideen für die Gestaltung des Schulplatzes entwickelt wurden. Die Ergebnisse wurden verwaltungsintern weiter diskutiert, bevor ein Jahr später als Anschlussprojekt Entwürfe mit Studierenden aus den Geschichten entwickelt wurden.




